Bei Google ganz vorn sein. Das musst du vor dem Start mit Google Ads wissen und beachten
„Klickt doch eh keiner auf Werbung im Internet.“ Diesen Ausspruch kann man schnell revidieren, denn: Google (gehört zum Dachunternehmen Alphabet Inc.) macht den Hauptteil seines Umsatzes durch Werbeeinnahmen.* Erst kürzlich hat wieder jemand zu mir gesagt, dass er den Unterschied zwischen organischen und gekauften Suchergebnissen bei der Google Suche nicht erkenne. Nicht nur diese Person, auch alle anderen Google Ads Newcomer lesen jetzt bitte weiter.
Was ist und sind Google Ads? Begriffsdefinition Google Ads & Search Engine Advertising/SEA
SEA (Search Engine Advertising) ist eine Disziplin des Suchmaschinen-Marketings, die sich mit dem Schalten von bezahlten Anzeigen in Suchmaschinen beschäftigt. (Lies hier mehr über SEO Search Engine Optimization.) Google Ads ist ein Onlinewerbeprogramm, mit dem Werbetreibende Anzeigen auf Google-eigenen Plattformen sowie im Google Werbenetzwerk schalten können. Landläufig sind dabei die Textanzeigen auf der Google-Suchergebnisseite gemeint. Google Anzeigen tauchen mal oben, mal unten auf der Suchergebnisseite (SERP Search Engine Result Page) auf, sind mit dem Wort „Anzeige“ gekennzeichnet und ähneln optisch den organischen Suchergebnissen. Die Optik sowie die prominente Position im oberen sichtbaren Bereich auf der SERP ziehen viel Traffic ab von den organischen Suchergebnissen. (Und sind offensichtlich die Gründe für die häufigen Verwechslungen, wie oben erwähnt.)
Doch Google Ads ist/sind viel mehr als „words“. Mit der Umbenennung von „Google Adwords“ zu „Google Ads“ 2018 wollte der Suchmaschinenriese zeigen, dass das Werbesystem mehr anbietet als Textanzeigen. Das Netzwerk bedient auch Werbung auf oder in Youtube-Videos, Anzeigen auf anderen Websites, Ads in Apps etc. Das System spielt Werbung in verschiedenen Netzwerken aus:
- Suchnetzwerk: Das ist die klassische Google-Suche.
- Partner-Suchnetzwerk: Damit wird die Suchtechnologie von Google für die eigene Website genutzt.
- Display-Netzwerk: Außer Text werden auch Bild, Video und Animationen eingebunden.
- Google Shopping: Über den Suchergebnissen werden Produkte aus Onlineshops angezeigt.
Vorteile von Google Ads gegenüber klassischer (Print- /Offline-) Werbung
Kennst du jemanden, der noch nie im Internet nach etwas gesucht hat? Eben. Alle „googlen“. 90% der Suchanfragen in Deutschland werden über Google getätigt. Das heißt für alle Werbetreibenden: Wirb dort, wo (gewiss auch) deine Kundschaft ist!
Google Ads ist kein System um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dafür eignen sich Social Media Kanäle. Besser noch: Mit Google Anzeigen holt man User ab, die in der Customer Journey bereits näher am Ziel sind. Mit dem Eintippen der Suchanfrage in die Suchzeile auf google.de (.at, .com etc.) formuliert der User ein konkretes Bedürfnis, zum Beispiel eine Suche nach einem Dienstleister oder Produkt. Er/sie findet die Antwort darauf in deiner Google Anzeige und löst im besten Falle auf der Landingpage mittels einer Call-to-Action die gewünschte Conversion aus.
Ein weiterer wichtiger Vorteil von Google Ads bzw. im Online Marketing allgemein ist die leichtere Erfolgsmessung und bessere Optimierungsmöglichkeit.
Strategie Google Ads – wie gehe ich vor?
Stelle dir – wie immer – diese essentiellen Fragen: Welche Ziele hast du? Kennst du deinen Kunden und seine Bedürfnisse, die Buyer Persona? Hast du ein Produkt, das dieses Bedürfnis stillt? Als nächstes: Definiere die Keywords! Frage dich also, wonach dein Kunde sucht. Ist dies geklärt, geht’s ans Eingemachte unter ads.google.com: der Aufbau und das Struktieren des Google Ads Kontos. Dies hat drei Ebenen, die es sinnvoll zu befüllen gilt. Die erste Ebene ist die Kampagnenebene, auf der der allgemeine Kontext, die Ziele sowie das Budget gesteuert werden. Des Weiteren gibt es die Anzeigengruppen und darunter die Anzeigen, die bei der Google-Suche ausgespielt werden. Eine Kampagne kann beliebig viele Anzeigen beinhalten. Googles Rat ist auch, verschiedene Anzeigen mit unterschiedlichen Begrifflichkeiten anzulegen, um dann mittels eines A/B-Testings herauszufinden, welche Anzeigen die erfolgreichsten sind. Diese Lernphase kann anfangs etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen.
Hilfreiche Hinweise und Tipps für deinen Start mit Google Ads Kampagnen
- Beschäftige dich vor dem Anlegen der Ads-Kampagnen mit dem Konto, dessen Struktur und Konfigurationsmöglichkeiten, um Fallstricke, die später zu Ärger und Mehrarbeit führen, zu vermeiden.
- Lege unbedingt eine Brand Kampagne an. Das heißt, Ads auf den eigenen Firmen- und/oder Produktnamen („Brand Bidding“) zu schalten. Diese sind in der Regel nicht teuer und garantieren einen Platz auf der SERP. Achte darauf, deinen Brand in korrekter Schreibweise und allen möglichen falsch geschriebenen Varianten sowie die URL mit aufzunehmen.
- Daneben gibt es noch die Leistungskampagne mit Anzeigengruppen, die deine Leistungen bzw. die Bedürfnisse deiner Zielgruppe widerspiegeln.
- Für die Anzeigen gibt es viele fein justierbare Einflussfaktoren, beispielsweise Lokalitäten, Endgeräte, personenspezifische Attribute.
- Wie eine Anzeige aussehen sollte und weitere wichtige Informationen zum Einstieg erfährst du direkt von Google.
- Jede Anzeige braucht eine Landingpage. Gib auch der Erstellung dieser eine hohe Aufmerksamkeit, damit der durch Google Ads generierte User auch die gewünschte Conversion ausübt. Conversion Optimierung, Call-to-Actions, mobile-first – um nur einige Buzzwords zum Thema Landingpage-Optimierung zu nennen. Mehr erfährst du in diesem Podcast ab Minute 21:20.
Was kosten Google Ads?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Adwords basieren auf einem Bietersystem. Die Darstellung auf der SERP alleine kostet noch nichts. Gezahlt wird, wenn jemand auf deine Anzeige klickt. Aber keine Sorge, die Kosten können nicht durch die Decke gehen, denn du zahlst, was du bereit bist zu zahlen.
Google Ads und der Qualitätsfaktor
Du fragst dich bestimmt noch, wer die Position deiner Anzeige bestimmt, also den Anzeigenrang. Dieser ist abhängig vom Gebot und dem Qualitätsfaktor der Anzeige. Dieser sagt aus, wie gut die Anzeige mit der Suchanfrage harmoniert. Es wird also das Nutzerverhalten auf der Langingpage ausgewertet; kehrt der User zurück und schickt eine neue Suchanfrage ab, klickt der User auf eine andere Anzeige oder anders ausgedrückt: Der User hat noch nicht das gefunden, wonach er gesucht hat. Dies sind negative Anzeichen für Google, der Qualitätsfaktor sinkt. Du siehst: Für Google ist das Zusammenspiel aus Keywords, Anzeigen und Landingpage enorm wichtig.
Noch ein Tipp am Rande, um die Klickrate nicht negativ zu beeinflussen. Verwende nicht die normale Google-Suche, um nach deiner Anzeige zu suchen, sondern stattdessen die Anzeigenvorschau. Hier erfährst du warum.
Google Ads für Einsteiger – Fazit
User suchen, sie „googlen“ auf Google, wenn sie etwas kaufen wollen, einen Urlaub/Ausflug planen oder eine Antwort auf eine Frage suchen. Mit Google Ads, befriedigst du das Bedürfnis genau in dem Moment, wenn potenzielle Kunden danach suchen. Kenne dein Produkt, kenn deine Zielgruppe und mach sie zum Kunden, wenn sie ein Bedürfnis äußert! Google bietet dafür mit Google Ads eine umfangreiche Plattform. Diese gilt es kennenzulernen, um sie optimal nutzen zu können. Online-Marketing Agenturen und SEA-Beraterinnen und SEA-Berater haben überdies weitere hilfreiche Tools und oftmals auch einen nützlichen Blick über den eigenen „Keyword-Tellerrand“.
* https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/alphabet-google-muttergesellschaft-verdopp elt-2021-gewinn-auf-76-milliarden-dollar-a-0479d95e-ef44-4bab-95f1-4aab7eab10d5 (26.09.2022)